Obwohl die meisten in Frankreich vorkommenden Ameisen harmlos sind, können bestimmte Arten stechen und Juckreiz, Schwellungen oder sogar allergische Reaktionen hervorrufen. Wie erkennt man diese Stiche? Wie behandelt man sie? Hier sind unsere Empfehlungen.
Die wichtigsten Informationen
➡️ Nicht alle Ameisen stechen: Nur einige wenige Arten, wie die rote Ameise oder die Feuerameise, injizieren Ameisensäure, die für die Verbrennungen verantwortlich ist.
➡️Ein Ameisenstich verursacht meist eine Rötung, einen kleinen Pickel und leichten Juckreiz, der jedoch harmlos ist.
➡️ Bei einem Stich: Reinigen und desinfizieren Sie die Stelle und tragen Sie dann eine beruhigende Creme oder ein natürliches Heilmittel (Essig, Backpulver, Aloe Vera) auf.
➡️ Vermeiden Sie es, zu kratzen, um keine Infektion zu verursachen, und suchen Sie einen Arzt auf, wenn sich die Reaktion verschlimmert (Fieber, Schwellung, Atembeschwerden).
➡️Um Stiche zu vermeiden, tragen Sie bedeckende Kleidung, meiden Sie Ameisenhaufen und halten Sie Ihre Wohnung sauber.
Welche Ameisen stechen?
Von den etwa 200 in Frankreich registrierten Arten können nur wenige stechen oder beißen, und das auch nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Die kleinen schwarzen Ameisen, die man oft in der Wohnung findet, sind beispielsweise harmlos.

Die rote Ameise (Myrmica rubra)
Der Albtraum aller Wanderer und Gärtner! Die rote Ameise ist in gemäßigten Regionen weit verbreitet und lebt in grasbewachsenen und feuchten Gebieten wie Wäldern. Ihr Stich ist schmerzhaft, vergleichbar mit einer leichten Verbrennung, und verursacht oft eine kleine rote Beule, die mehrere Stunden lang juckt. Beim Stechen injiziert sie ein Gift auf Ameisensäurebasis, das das Brennen verursacht.
Wie sieht die rote Ameise aus?
- Wo man sie findet: Rasenflächen, Gärten, feuchte Wiesen, unter Steinen oder Baumstümpfen.
- Größe: ca. 4 bis 6 mm.
- Farbe: bräunlich-rot, manchmal kupferfarben.
- Aussehen: schlanker Körper mit gekrümmten Antennen und einem sichtbaren Stachel am Hinterleib.
- Verhalten: sehr beweglich, aggressiv, wenn ihr Ameisenhaufen gestört wird.
Die Feuerameise (Solenopsis invicta)
Diese aus Südamerika stammende invasive Art ist bislang noch selten in Frankreich anzutreffen, sie ist jedoch mittlerweile in Südeuropa verbreitet. Die globale Erwärmung und der Seetransport begünstigen ihre Ausbreitung..
Achtung, sie ist extrem aggressiv, ihre zahlreichen Stiche injizieren ein starkes Gift, das Rötungen, Blasen und manchmal schwere allergische Reaktionen hervorruft. Ihre Stiche sind für Menschen sehr schmerzhaft.
Eine einzige Kolonie kann mehrere hunderttausend Individuen umfassen, was im Falle einer Ansiedlung eine echte Plage darstellt.
Wie sieht die Feuerameise aus?
- Größe: 2 bis 6 mm, je nach Kaste (Arbeiterinnen oder Königinnen).
- Farbe: rotbraun
- Aussehen: imposanter Kopf, Stachel.
- Verhalten: extrem aggressiv, greift in Gruppen an: mehrere aufeinanderfolgende Stiche.
- Wo zu finden: trockene Böden, sonnige Gebiete, Rasenflächen, manchmal in der Nähe von Wohngebieten.


Die Elektrische Ameise (Wasmannia auropunctata)
Die Elektrische Ameise ist weniger bekannt als die Rote Ameise, gehört jedoch zu den invasivsten und schmerzhaftesten Arten der Welt. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika und hat sich in mehreren tropischen und subtropischen Regionen verbreitet, insbesondere in Neukaledonien, Guadeloupe und Französisch-Guayana. In Frankreich wurde sie erstmals 2022 in Toulon gesichtet.
Ihr Stich ist scharf und brennend, vergleichbar mit einem elektrischen Schlag, der 2-3 Stunden anhält, daher auch ihr Spitzname „Elektroameise”. Sie bedroht nicht nur die lokale Artenvielfalt, sondern auch menschliche Behausungen, da sie sich in Steckdosen, Haushaltsgeräten und Holzkonstruktionen einnistet und manchmal Kurzschlüsse verursacht.
Wie sieht die Elektrische Ameise aus?
- Größe: ca. 1,5 mm für Arbeiterinnen und 4,5 mm für Königinnen
- Farbe: brauner bis orangefarbener Körper
- Wo zu finden: bewohnte Orte, Wärmequellen.
Gut zu wissen: Wenn Sie rote Ameisen, Feuerameisen oder Elektrische Ameisen entdecken, benachrichtigen Sie umgehend die Behörden, damit der Befall bekämpft werden kann.
Stechen schwarze Gartenameisen?
Diese in unseren Häusern und auf unseren Terrassen weit verbreitete Ameisenart sticht nicht im eigentlichen Sinne, sondern beißt mit ihren Mandibeln zu, ohne Gift zu injizieren, und nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Das Gefühl ist kurz und harmlos, selbst für empfindliche Haut.
Warum stechen Ameisen?
Ameisenstiche kommen nie zufällig vor: Diese Insekten greifen Menschen nicht an, sondern reagieren, wenn sie sich bedroht fühlen oder wenn ihre Kolonie gestört wird..
Eine Abwehrreaktion
Ameisen stechen hauptsächlich, um ihr Nest, ihre Eier oder ihre Königin zu schützen. Wenn sie eine Vibration oder ein Eindringen in ihr Revier wahrnehmen, senden sie ein chemisches Warnsignal an ihre Artgenossen. Innerhalb weniger Sekunden können Dutzende von Arbeiterinnen mobilisiert werden, um den Ameisenhaufen zu verteidigen..


Häufige Risikosituationen
Stiche passieren oft zufällig in alltäglichen Situationen:
- Barfußlaufen im Gras oder auf trockenem Boden im Sommer, ohne einen versteckten Ameisenhaufen zu sehen.
- Auf ein Nest treten, das unter Blättern, Steinen oder Rasen versteckt ist.
- Sich auf einen Boden mit Befall setzen oder dort picknicken: Die Ameisen werden von den Krümeln angezogen und klettern auf die Haut oder die Kleidung.
- Ohne Handschuhe im Garten arbeiten und dabei mit Erde, Töpfen oder Holz hantieren, das in der Nähe einer Kolonie gelagert ist.
Wie erkennt man einen Ameisenbiss?
Obwohl ihre Intensität je nach Art variiert, verursachen die meisten Ameisenbisse eine lokale Rötung und ein leichtes Brennen.
In der Praxis beißt Sie die Ameise zunächst mit ihren Mandibeln und injiziert Ihnen bei bestimmten Arten dann Gift über einen Stachel..
Sichtbare Anzeichen auf der Haut
- Eine kleine rote Blase oder ein leicht erhabener Pickel, häufig an Knöcheln, Füßen, Beinen oder Händen.
- Ein dunklerer Mittelpunkt oder eine dünne Kruste in der Mitte der gestochenen Stelle.
- Eine leichte Entzündung um die Läsion herum (kreisförmige Markierung), begleitet von Juckreiz.
- Manchmal treten gruppierte Flecken auf, wenn mehrere Ameisen gleichzeitig gestochen haben.


Empfindungen nach einem Stich
- Schnelles Kribbeln oder Brennen bei Kontakt mit dem Insekt.
- Juckreiz in den folgenden Stunden.
- In einigen Fällen Schwellung oder leichte Blasenbildung, die 24 bis 48 Stunden anhält.
- Selten stechender Schmerz oder lokales Wärmegefühl.
Keine Sorge jedoch, diese Reaktionen bleiben in der Regel lokal begrenzt und harmlos, außer im Falle einer allergischen Reaktion.
Vergleich mit anderen Insektenstichen
| Insekt | Aussehen des Stichs | Schmerz / Empfindung | Schweregrad / Risiken |
| Rote Ameise (Myrmica rubra) | Kleine rote Blase mit weißem Mittelpunkt | Sofortiges Brennen, starker Schmerz | Leicht bis mäßig, kann 24 bis 48 Stunden andauern |
| Feuerameise (Solenopsis invicta) | Knopf in der Mitte eines roten Bereichs | Stechender Schmerz, wie ein Brennen | Mögliche allergische Reaktionen, seltene Fälle von Schock |
| Elektrische Ameise (Wasmannia auropunctata) | Kleine rote Flecken in Gruppen | Gefühl eines elektrischen Schlags | Risiko einer Allergie oder eines lokalen Ödems |
| Mücke | Isolierter roter Knopf, ohne weißen Punkt | Leichter bis mäßiger Juckreiz | Benin, mögliche Übertragung tropischer Viren |
| Biene | Schnelle Schwellung mit sichtbarem Stich | Starker Schmerz, einzelner Stich | Mögliche schwere Allergien (anaphylaktischer Schock) |
| Wesp | Roter, geschwollener Knopf ohne Stachel | Sofort auftretende starke Schmerzen | Mögliche schwere allergische Reaktionen |
| Bettwanzen | Gruppierte Einstiche in einer Reihe (1 bis 5 Knöpfe) | Nächtlicher Juckreiz | Keine schwere Allergie, aber erhebliche Beschwerden |
Mögliche Risiken und Komplikationen nach Ameisenbissen
1. Hautinfektion
Wie bei allen Insekten besteht die Gefahr, dass Sie durch zu starkes Kratzen die Haut aufreißen und eine kleine bakterielle Infektion verursachen.
In diesem Fall können Sie die Stelle mit einer milden antiseptischen Lösung desinfizieren und einen Arzt aufsuchen, wenn sich die Verletzung verschlimmert.
2. Allergische Reaktionen
Bei manchen Menschen kann eine allergische Reaktion auf das Gift auftreten (ähnlich wie bei Bienen, Wespen oder anderen Hautflüglern).
Die Symptome treten kurz nach dem Stich auf:
- Schwellungen im Gesicht, an den Augenlidern oder der Zunge,
- starke lokale Ödeme,
- Atem- oder Schluckbeschwerden,
- Benommenheit oder allgemeines Unwohlsein.
In diesen Fällen handelt es sich um einen medizinischen Notfall: Rufen Sie sofort die 15 oder 112 an.
Gut zu wissen: Bei Kindern reagiert die dünne Haut stärker.
Wie behandelt und lindert man einen Ameisenbiss?
Hier erfahren Sie, was Sie tun müssen, wenn Sie von Ameisen gebissen wurden.
1. Reinigen Sie die gestochenen Stellen
Waschen Sie Ihre Haut mit Wasser und milder Seife oder verwenden Sie ein in der Apotheke erhältliches antiseptisches Spray. Tupfen Sie die Haut mit einer sauberen Kompresse trocken, ohne zu reiben.
Diese einfache Maßnahme beseitigt mögliche Bakterien und verringert das Risiko einer Hautinfektion.
2. Schmerzen und Juckreiz lindern
Tragen Sie eine beruhigende Creme wie Apaisyl® auf. Achten Sie auf möglicherweise enthaltene giftige Substanzen. Hier finden Sie einen Vergleich von Produkten gegen Insektenstiche.
Bei starken Schmerzen oder Entzündungen verwenden Sie ein lokales entzündungshemmendes Gel oder eine Kortisoncreme (nach ärztlicher Beratung).
Gut zu wissen: Ein Eisbeutel (in ein Tuch gewickelt) kann helfen, Schmerzen und Schwellungen zu lindern.
Kratzen Sie auf keinen Fall! Sie könnten eine Sekundärinfektion verursachen und Narben hinterlassen. Bei anhaltendem Juckreiz können Sie ein mildes Antihistaminikum einnehmen (fragen Sie Ihren Apotheker um Rat).
3. Nützliche natürliche Heilmittel
Wenn Sie sanfte und natürliche Lösungen zur Linderung von Ameisenbissen bevorzugen, können bestimmte Alltagsprodukte wirksam sein. Diese Heilmittel lindern den Schmerz, reduzieren den Juckreiz und fördern eine gute Heilung, ohne die Haut zu reizen..
Weißer Essig
Weißer Essig neutralisiert Ameisensäure, die Substanz, die für das Brennen nach einem Stich verantwortlich ist.
➡️ Tränken Sie ein Wattestück mit weißem Essig und legen Sie es ein bis zwei Minuten lang direkt auf die gestochene Stelle. Achten Sie darauf, den Essig vorher mit Wasser zu verdünnen.


Aloe Vera Gel
Reines Aloe Vera Gel ist für seine entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften bekannt und sehr hilfreich bei Insektenstichen.
➡️ Tragen Sie eine kleine Menge Gel auf die gereinigte Haut auf und lassen Sie es an der Luft trocknen.
Es lindert sofort das Wärmegefühl, reduziert Flecken und fördert die Hautregeneration.
Backpulver
Backpulver hilft, den pH-Wert der Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Reizungen zu lindern.
➡️ Mischen Sie einen Teelöffel Natron mit etwas Wasser zu einer Paste. Tragen Sie diese als Umschlag 10 bis 15 Minuten lang auf die gestochenen Stellen auf und spülen Sie sie anschließend ab.
Dieses Mittel ist besonders hilfreich bei Verbrennungen oder Schwellungen nach mehreren Stichen.

Praktischer Tipp: Bewahren Sie Ihre Aloe-Vera-Tube oder Ihre Backpulvermischung im Kühlschrank auf, denn die Kälte verstärkt die beruhigende Wirkung auf die Haut.
Wann sollte man nach einem Ameisenbiss einen Arzt aufsuchen?
In den allermeisten Fällen sind Ameisenbisse harmlos und verschwinden von selbst innerhalb weniger Stunden oder Tage.
In bestimmten Situationen ist jedoch eine schnelle ärztliche Untersuchung erforderlich.
Suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf, wenn:
- Die Stelle stark anschwillt oder sich schnell um den Stich herum ausbreitet.
- Sie Atembeschwerden, eine Schwellung im Gesicht oder im Hals oder ein Erstickungsgefühl verspüren: Es kann sich um eine schwere allergische Reaktion (anaphylaktischer Schock) handeln.
- Der Stich verursacht Fieber, Schüttelfrost oder zunehmende Schmerzen.
- Der Bereich wird mehrere Tage nach dem Stich heiß, rot und schmerzhaft: mögliche bakterielle Superinfektion.
- Sie wurden mehrmals oder auf einer großen Fläche gestochen (z. B. wenn Sie auf einen Ameisenhaufen getreten sind).
➡️ Bei Kindern, Allergikern, älteren Menschen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen können die Reaktionen stärker ausfallen.
4 Tipps, um Ameisenstiche zu vermeiden

1. Schützen Sie sich in Risikogebieten
Bei Spaziergängen, Wanderungen oder Gartenarbeiten:
- Tragen Sie vorzugsweise lange Kleidung (Hosen, Socken, Ärmel), um Ihre Beine und Füße zu schützen.
- Tragen Sie geschlossene Schuhe und vermeiden Sie es, barfuß im Gras zu laufen.
2. Seien Sie vorsichtig bei Picknicks oder Aktivitäten im Freien
Ameisen werden von Lebensmitteln, Zucker und Krümeln angezogen.
- Achten Sie auf Kinder, die Ameisenhaufen zertreten wollen.
- Vermeiden Sie es, Ihr Picknick direkt auf den Boden zu stellen, insbesondere in Parks oder Waldgebieten.
- Wenn Sie eine Ameisenstraße oder einen Ameisennest-Eingang entdecken, suchen Sie sich einen anderen Platz.


3. Verwenden Sie natürliche Abwehrmittel und Insektizide
Um Ameisen ohne aggressive Chemikalien fernzuhalten, streuen Sie etwas Backpulver, Kieselgur oder weißen Essig um die befallenen Stellen herum..
4. Reinigen Sie regelmäßig
Hausameisen lieben Küchen und feuchte Räume.
Wir empfehlen Ihnen daher:
- Reinigen Sie regelmäßig Arbeitsflächen, Böden und Mülleimer.
- Bewahren Sie Lebensmittel in luftdichten Behältern auf.
- Beheben Sie alle Wasserlecks: Feuchtigkeit zieht diese Insekten ebenfalls an.

FAQ
Biss oder Stich: Was ist der Unterschied?
Zusammenfassend: Bisse kneifen, Stiche brennen.
Sind Ameisenbisse gesundheitsschädlich?
Sie sind selten schwerwiegend, außer im Falle einer starken allergischen Reaktion (Atembeschwerden, Schwellung des Gesichts). Einige tropische Arten wie die Feuerameise können schwere Reaktionen hervorrufen, aber sie sind in Frankreich sehr selten.
Stechen fliegende Ameisen?
Sie sind in der Regel harmlos und stechen nicht, da sie das Nest nicht verteidigen. Sie können jedoch leicht beißen, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, ohne jedoch Gift zu injizieren oder eine echte Gefahr darzustellen.
Verursachen Ameisen Pickel?
Bei manchen empfindlichen Personen kann die Haut stärker reagieren, mit mehreren gruppierten Pickeln oder einer lokalen Schwellung. Diese Flecken verschwinden in der Regel innerhalb von 24 bis 72 Stunden, sofern man nicht kratzt und die Stelle richtig desinfiziert.